Photovoltaik-Entwicklung 2023: Geschäftsführer Johannes Falk im Interview
In unserem Interview mit Geschäftsführer Johannes Falk von AlphaSol haben wir einen Blick auf die aktuelle Lage im Bereich der Photovoltaik sowie die zukünftige Entwicklung geworfen. Was macht die Photovoltaik so attraktiv? Und was dürfen wir in Zukunft von ihr erwarten?
Alle wollen Photovoltaik. Weshalb ist die Nachfrage so hoch?
Das Bewusstsein hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten massiv hin zu Umweltschutz und sauberer Energie gewandelt. Durch neue marktreife Technologien wie Wärmepumpen, Biogasanlagen und Windkraft wird auch die Photovoltaik für viele immer attraktiver – vor allem aufgrund der vergleichsweise günstigeren Anschaffungskosten. Aber natürlich auch durch die steigenden Stromkosten, nicht zuletzt durch Corona und den Ukraine-Krieg, hat das Interesse an eigenständiger Stromerzeugung und Speicherung stark zugenommen. Die Angst vor Netzausfällen hat zudem die Nachfrage nach Backup Boxen extrem ansteigen lassen.
Was sind für Sie die spannendsten Entwicklungen der Branche?
Wir erleben seit vielen Jahren neue Entwicklungen und Weiterentwicklungen in der Photovoltaik. Waren es am Anfang die steigenden Modulleistungen, sind es mittlerweile neue Modulwechselrichter, leistungsstarke Stromspeicher mit Features, Backup Boxen und Ladesäulen. Die bidirektionale Ladesäule wird sicherlich in den nächsten Jahren enorm an Bedeutung gewinnen. Mit ihr kann die Fahrzeugbatterie zusätzlich als Ergänzung zum Stromspeicher genutzt werden oder Strom sogar ins Netz eingespeist werden, wenn das Stromnetz stabilisiert werden muss. Auch im Hinblick auf die Gewährleistung der Netzstabilität im Zusammenhang mit Photovoltaikanlagen dürfen wir von der Entwicklung wohl noch einiges erwarten.
Wo sehen Sie die größten Vorteile von Solarenergie?
Nach wie vor sind die großen Vorteile der Photovoltaik die eigenständige und umweltfreundliche Energieerzeugung und Speicherung sowie die Unabhängigkeit von den steigenden Strompreisen der öffentlichen Anbieter. Auch die Nachfrage in puncto Notstrom steigt: Mit einer Backup Box sind Sie auch in Notstromsituationen autonom und unabhängig von Netzausfällen. Da das Laden mit Strom günstiger ist, hat jeder einen Vorteil, der ein E-Auto besitzt. Erzeugt derjenige auch noch den Strom selbst, ist es die günstigste Art zu tanken. Wer ein E-Auto besitzt, spart sich die teuren Benzinkosten und kann auf entsprechende Ladestationen oder sogar auf die eigene Wallbox zugreifen.
Photovoltaik boomt. Was ist Ihre Prognose?
Der Boom hält die nächsten Jahre sicherlich an, denn es gibt viele gute Argumente für die Photovoltaik. Bereits jetzt werden neue Features gefordert und entwickelt, die den Markt bestimmen werden. Beispiele hierfür sind das bidirektionale Laden, smarte Stromspeicher sowie die Integration von Photovoltaik in das Smarthome. Weiterhin ist die Politik mittlerweile einig, dass es ohne erneuerbare Energien nicht mehr geht…
Photovoltaik an Hausfassaden – ist das die Zukunft?
Photovoltaikanlagen installiert man in der Regel nur dann an Fassaden, wenn das Dach dafür nicht infrage kommt oder das Dach nicht ausreicht. Diese Photovoltaik-Fassaden sieht man aber nun immer häufiger und auch wir beobachten die Entwicklung sehr genau. Der Markt wird sicherlich zunehmen, allerdings ist aufgrund der schlechteren Ausrichtung eine Fassadenanlage in Bezug auf Stromerzeugung nicht mit einer Dachanlage zu vergleichen. Wir beobachten allerdings eine steigende Nachfrage und Begeisterung bei Architekten. Hier rückt der Fokus immer mehr in Richtung Photovoltaik und die Integration in das Erscheinungsbild der Architektur.
Sind schwimmende Anlagen die Photovoltaik-Zukunft?
Auf Baggerseen begrüße ich diese Entwicklung sehr. Ob sich die Photovoltaik in Zukunft auch auf hoher See durchsetzen kann, bleibt noch abzuwarten. Schließlich müssen dabei die rauen Bedingungen auf See berücksichtigt werden, die Anlagen müssen hohen Wellen, dem Salzwasser und starkem Wind standhalten und die Netzanbindung dürfte ähnlich dem Aufwand für Offshore-Windparks sein. Sollte es jedoch gelingen, entsprechende Solaranlagen zu entwickeln und in Betrieb zu nehmen, könnte das in Zukunft einen ähnlichen Erfolg haben wie Freilandanlagen. Spannend zu beobachten!
Es springen gerade viele auf den Photovoltaik-Zug auf, worauf sollte man bei der Auswahl eines Anbieters und Discount-Angeboten achten?
In Zeiten steigender Nachfrage beobachten wir auch eine steigende Anzahl von neuen Betrieben, die sich auf den „PV-Zug“ setzen wollen. Meist mit wenig Erfahrung und Discount-Angeboten. So versuchen viele Neuanbieter, Kunden anzulocken. Hier sollte man jedoch genau prüfen, ob das günstige Angebot auch wirklich den eigenen Bedürfnissen entspricht – Abstriche werden die Kunden in jedem Fall machen müssen. Mitunter ist dann die Qualität der Komponenten und der Installation der Photovoltaikanlagen mangelhaft, was zu einem niedrigeren Ertrag sowie einer verkürzten Lebensdauer führt. Oft werden zudem Zusatzkosten für Zubehör, Planung und Netzanbindung berechnet. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Solaranlagen nur von dafür ausgebildeten Fachkräften installiert und angeschlossen werden dürfen. Hier ist auch die Handwerkskammer als Ratgeber und Auskunftei eine gute Adresse, um sich zu informieren.
Bestenfalls wenden sich Interessierte an einen Experten wie AlphaSol. So gehen sie sicher, dass ihre Photovoltaikanlage qualitativ hochwertig und langlebig ist sowie von erfahrenen Experten installiert und gewartet wird. Unterschätzen sollte man auch die Vorzüge einer individuellen und fachgerechten Beratung nicht.